Sonntag, 16. Juli 2017

Wir fahren zum Ende der Welt

Der heutige Tag begann mit Getrommel und Flötenmusik. Die InselbewohnerInnen nehmen es echt ernst mit ihren Bräuchen, offenbar haben sie ihre Marienstatue die ganze Nacht über die Insel getragen und durch-musiziert (oder früh morgens wieder damit begonnen).

Da Sonntag ist, fahren wir wieder zum Sonntagsmarkt nach Tigaday, wo wir uns mit Obst und Gemüse für die Woche eindecken.

Anschließend geht es weiter – ans Ende der Welt! Zumindest lag am Faro de la Orchilla, einem Leuchtturm der über eine äußerst holprige, unbefestigte Piste erreichbar ist, viele Jahrhunderte das vermutete Ende der Welt und der Nullmeridian. Als Großbritannien irgendwann den Nullmeridian nach Greenwich verlegte, protestierte der Leuchtturmwärter und schimpfte angeblich, dass die Queen doch bitteschön persönlich kommen sollte um den Nullmeridian abzuholen. Wir wissen nicht, wie heute die Sicht auf die Dinge ist, aber auf El Hierro weißt noch immer ein Holzschild den Weg zum Nullmeridian. Zumindest waren wir heute am westlichsten Ende Europas.

Der Leuchtturm markiert das Ende El Hierros... Und einst das Ende der Welt

Anschließen sind wir zu einem nahegelegenen Badeplatz gefahren, der im Reiseführer angepriesen ist, als „gut zum baden“. Wir fanden wieder haushohe Wellen vor, die uns vom baden ein bisschen abschreckten – genossen die besondere Stimmung an dem Ort jedoch sehr. 


Wellen-Explosion...

Schön zum anschauen...

....und dann die Flucht!

Unterwegs kamen wir vorbei an windschiefen Bäumen, die in einer buntschillernden Vulkanlandschaft wachsen. Wunderschöne Aussichtspunkte und Wanderwege verlaufen hier.





Etwas später am Nachmittag sind wir noch zum Baden gefahren. Zu La Maceta, das aus einem überdachten Picknickplatz und zwei Infinitipools besteht. Als befände man sich im tosenden Meer. Es ist viel los, viele Familien sind hier und die Kinder (und wir...) freuen sich jedes Mal, wenn eine große Welle ins Becken schwappt. Oben auf der Klippe befindet sich ein Lokal mit Terrasse und großen Panoramafenstern. Dort essen wir noch zu Abend.

Den Abend lassen wir auf unserer hübschen Terrasse bei einem Cuba Libre ausklingen.

Samstag, 15. Juli 2017

El Hierros Folklore


Zunächst nicht viel passiert. Den halben Tag haben wir zu Hause verbracht. Am Nachmittag dann Baden. Abends waren wir in Valverde. Derzeit ist immer noch dieses wichtige Insel-Volksfest / Prozession. Wir versuchen Zusammenhänge zu erschließen. Wissen leider recht wenig. Mit dem Auto standen wir plötzlich mitten in der Prozession, Tänzer und Tänzerinnen sind an uns vorbei getanzt. Danach viele Menschen, die links und rechts an unserem Auto vorbeigezogen sind. Das wirkt auf uns sehr beengend und beklemmend, wir stellen uns vor, all diese Leute seien Zombis. Schnell machen wir die Fenster zu. Nachdem wir das Auto ein wenig später geparkt haben und die Prozession weitergezogen ist, haben wir eine nette Kneipe gefunden, in der einige der Prozessions-MusikantInnen – Trommler und Flötistinnen – heiter weiter musizierten und innerhalb kürzester Zeit recht angetrunken waren. Die Stimmung gefiel uns sehr, deshalb beschlossen wir einzukehren und wir wurden auch gleich freudig in die Gemeinschaft aufgenommen. Wir bestellten zu essen und aßen köstlich ungesunde Speisen. Ein schöner Tag.

Freitag, 14. Juli 2017

Noch ein Ausflug in El Hierro: Hexentanzplaz, Märchen- und Kiefernwälder und der stürmische Atlantik


Ein langer Tag: wir machen einen Ausflug. Über eine recht ansehnliche Straße fahren wir hoch hinauf, zum Aussichtspunkt Mirador de Jinama. Vor dort sieht man über weite Wolkenfelder und auf die Nachbarinseln La Gomera und La Palma. 




Wir gehen ein bisschen spazieren, bevor wir wieder in unseren kleinen weißen Flitzer steigen und weiter fahren: in den moosbewachsenen Märchenwald mit knorrigen Bäumen. 




Nach dem Märchenwald fuhren wir weiter zu El Hierros Vulkankrater „Mirador de Fibera“. Die Landschaft auf dieser kleinen Insel ist so wechselhaft! Nur drei Minuten neben dem verwunschenen Märchenwald befinden wir uns in einer heißen Mondlandschaft. Unser Reiseführer verrät uns, dass sich dort der „Hexentanzplatz“ befindet. Wir gehen also tanzen. 




Nachher machen wir uns auf in Richtung Süden. Wir fahren eine Weile durch einen Kiefernwald und halten an einem schönen Picknickplatz. In der Luft liegt Kiefernduft. 



Danach fahren wir Non-Stop zum Meer, zum Cala de Tocoron. Eine recht abgelegene Bucht, die aber von den Einheimischen gut besucht ist. An den Picknickplätzen wird gegrillt und ein kleiner Kiosk verkauft kühle Getränke. Die Bademeister haben viel zu tun und wirken ein bisschen gestresst, immer dann wenn eine große Welle in die eigentlich recht geschützte Bucht einfällt.




Unser letztes geplantes Ziel für den heutigen Tag ist La Restinga, eine Hafenstadt im Süden El Hierros. Auch dieser Ort ist überschaubar klein – aber für El Hierros Verhältnisse wirklich gut besucht. Viele junge Leute tummeln sich an dem kleinen Sandstrand gleich neben dem kleinen Hafen und einige Bars ziehen feierwütige Spanier an. Wir gehen Pizza essen und verbringen einen schönen Abend. Als wir beschließen wieder nach Hause zu fahren, schauen wir erst noch, wo sich hier in diesem Ort die nächste Tankstelle befindet. Die brauchen wir nämlich, die Anzeige ist bereits auf Reserve. Tja, aber wer hätte gedacht, dass es hier einfach keine Tankstelle gibt. Die nächste, ein paar Kilometer weiter in El Pinar hat bereits geschlossen. Ein bisschen nervös sind wir also, als wir mit fast leeren Tank über die Berge und durch die Wolken (in denen es recht windig war) rollten. Gerade noch rechtzeitig, eine Minute vor Ladenschluss, erreichten wir Valverdes Tankstelle. Glück gehabt. Fabian hat Steffi während der Fahrt aber mit imitierten Walgesängen beruhigt.So war dann alles doch halb so wild.

Donnerstag, 13. Juli 2017

Ein Badetag auf El Hierro


Waren baden in La Caleta. Es war wieder sehr schön. Das Wasser kühl. Die Sonne warm. Die Wellen hoch. Schön wars. 



Mittwoch, 12. Juli 2017

Heute wollen wir hoch hinaus.... El Hierros Hochland


Uns zieht es heute in die Berge, in denen sich eigentlich immer die Wolken verfangen. Doch heute stehen die Wolken viel weiter oben am Himmel und die typischen nebelverhangenen Bergspitzen erstrahlen in ungewohnten Sonnenschein. Unser erster Stopp an diesem Tag ist bei der bekannten Aussichtsplattform Mirador el la Peňa. Von hier aus hat man einen weiten Blick auf das El Golfo Tal und den Atlantik. Der Ort wirkt ein bisschen verwunschen. 

Wildromantische Aussichtsplattform Mirador el la Peňa

Die Hochzeitsreisenden :)

Weiter Blick über das El Golfo Tal

Gute Aussicht... :)




Nachher wollen wir eigentlich zum Nebelwald. Aber wie gesagt: heute keine Spur von Nebel. Wir fahren über Montaňetas - ein heute völlig verlassenes Dorf, aber ehemalige Hauptstadt El Hierros weiter zum Wunderbaum von El Hierro. 


Früher befand sich an diesem Ort El Hierros Hauptstadt.. Heute viele grüne Wiesen...


 Es handelt sich um einen sogenannten Stinkloorbeerbaum, der schon seit mehr als 400 Jahren an dieser Stelle steht. Früher stand schon einmal ein solcher Baum an jener Stelle, dieser wurde aber von einem Sturm mitgerissen und für die damaligen Einwohner der Insel, war das ein großes Drama – denn der Baum zieht Wasser aus den Wolken und leitet dieses ins Grundwasser. Da recht wenig Regen auf El Hierro fällt, war diese Wasserquelle lebensnotwendig. Man suchte bei Spaniens Krone um Hilfe an, doch diese nahmen die Bitte um einen neuen Wunderbaum nicht ernst, und hielten alles lediglich für Aberglauben. In der großen Not sind viele Menschen gestorben. Heute kann man den stark bemoosten Baum bewundern und einige Grotten beweisen den beachtlichen Grundwasservorrat rund um den Wunderbaum „Arbol Garoe“. 


Der "Wunderbaum"

Wasserquelle der früheren Herrenios

Regelmäßig streifen Wolken über die Hänge - die Folge ist ein grünes Bergland.

Nachdem wir dort unser Mittags-Picknick genossen hatten, fuhren wir weiter nach Isora..Von hier aus hat man eine wunderbare Aussicht über Las Playas – der Region an der Ostküste, die wir am Vortag erkundet haben. 


Schöne Aussicht auf die Ostküste. Irgendwo dort unten steht das Cafe Boheme.




Der kleine Ort hat eine Dorfkneipe, in der wir Espresso und Eis bestellten. In dem Lokal war recht viel los. Wir spielten eine Runde Domino, angeblich ist das hier so üblich. Im Ort selbst haben wir ein altes, verlassenes Haus entdeckt. Vielleicht war es früher die Post? Es wirkt einerseits sehr herrschaftlich, andererseits ein bisschen wie ein Lager. In einem Raum sieht man alte, kaputte Regale und in einem anderen steht ein Bett, sogar noch mit Federkernmatratze. 





Nachdem wir heute wieder viel erkundet haben, fahren wir eine Serpentinenstraße hinab zur Küste und gehen in La Caleta baden. Wieder ein wunderbarer Badeort, der schön hergerichtet ist. Es gibt ein paar Meerwasserpools und von einem Steg kann man ins offene Meer. Hohe Wellen schaukeln uns hin und her. Am Ufer spritzt die Gischt. Immer noch keine Delphine gesehen. Komisch.

Dienstag, 11. Juli 2017

Die Ostküste El Hierros

El Hierros Ostküste haben wir bisher kaum erkundet. Das soll sich heute ändern. Nach dem Frühstück fahren wir nach Tamaduste, dem Ort an dem wir an unserem ersten El Hierro – Tag die Badebucht knapp verfehlt haben. Heute finden wir die Bucht und sie ist wirklich perfekt zum Baden! Sie ist groß genug um richtig zu schwimmen und zu schnorcheln. Wir verbringen dort einen entspannten Strandtag und lesen in unserem Buch.

Die Badebucht von Tamaduste


Später wollen wir mehr von der Ostküste erkunden und fahren die Küstenstraße entlang. An besonders schönen Stellen halten wir an: Timijraques schöner, schwarzer Sandstrand, Punta de la Bonanza und beim Cafe Boheme in Las Playas. Das Cafe ist nicht so sehr „Boheme“. Der Wirt prüft skeptisch die Gläser, bevor er serviert. Sauber sind sie trotzdem nicht. Steile Berge befinden sich auf der einen Seite, das blaue Meer auf der anderen Seite. 

Fabian in unserem kleinen Flitzer

Karge, bergige Landschaft...

Dekorativer Felsen beim Punta de la Bonanza

Hübscher Strand von Timijraque

Das Cafe Boheme.


Auf dem Rückweg fahren wir über Valverde. Dort stoßen wir zufällig zu einer Prozession und dem wichtigsten Fest der Insel: der Bajada de la Virgen. Alle vier Jahre wird eine Marienstatue über die Insel getragen – und diese hat schon einige Wunder vollbracht, die meist mit Regen zu tun hatten. Weniger christlich wirkt das dazugehörige Fest. Es ist eine Bühne aufgebaut, es gibt Musik und Süßigkeiten. Wir bleiben nur kurz, denn wir sind hungrig und wollen Essen gehen.
Das Lokal hat ein bisschen was vegetarisches auf der Karte, aber wir müssen erstmal übersetzen. Schließlich bestellen wir einige Tappas und Köstlichkeiten: gebackene Avocado mit Ahornsirup, Quesodillas (?), Tomatensalat mit viel Knoblauch, Nudeln gefüllt mit Birne und Blauschimmelkäse. Que aproveche.

Montag, 10. Juli 2017

Unser Haus in Mocanal


Und hier wohnen wir zur Zeit:



Die Terrasse mit Meerblick

Fabian auf unserer Terrasse vor unserem kleinem Häuschen. Bitte einmal den Kopf schräg halten zur richtigen Darstellung des Bildes.


Unsere Küche mit Esstisch
 
Das Wohnzimmer in dem wir abends meistens Tatort schauen :)

Unser Schlafzimmer

Unser Schlafzimmer und die Tür zum Garten




El Hierros Strände - eine Erkundungstour

Playa Arenas Blancas - ein einsamer weißer Sandstrand auf El Hierro

Angeblich soll es auf El Hierro einen einzigen weißen Sandstrand geben, und dort wollen wir heute hin. Wir wissen, baden sollte man dort nicht, da die Strömung gefährlich werden kann. Als wir aber ankommen, stellen wir fest, dass man eigentlich nicht einmal die Füße ins Wasser halten mag. Der Wind pfeifft uns um die Ohren und die Brandung erlaubt jedenfalls kein „Füße ins Wasser halten“. Um uns herum liegen große, schwarze Felsbrocken, die wohl irgendwann vom Berg herab gerollt waren.




Wir fahren die Küstenstraße ein Stück weiter und kommen zum Playa Verodal. Ein wunderschöner Strand mit schwarz-rotem Sand. Wir gehen ein bisschen spazieren und fotografieren die schöne Kulisse, denn zum baden kommen wir wieder nicht. Wegen Steinschlaggefahr darf der Strand nicht betreten werden. Und angesichts der vielen Felsen und Steine, die überall liegen, zweifeln wir nicht an dem Risiko. 

Roter Sand und schwarze Felsen: Playa Verodal




Wir fahren wieder. Zu einem anderen Charco Azul. Es scheint ein sehr beliebter Badeplatz bei den InselnbewohnerInnen zu sein. Bisher haben wir kaum Menschen angetroffen, aber hier tummeln sich einige Badefreudige in den Felsbecken. Es gibt zwei: eines in einer Grotte, ein zweites unter freiem Himmel. Auf den warmen, schwarzen Felsen kann man gut liegen. 


Charco Azul

Den Abend verbringen wir in Mocanal. Wir essen selbstgemachte Burger auf unserer Terrasse, denn einen so schönen Platz wie unsere Terrasse findet man kaum ein zweites Mal.