Der Tag beginnt nebelig. Mocanal ist
inmitten einer Wolke! Es ist nass und grau. Es ist also eher so ein
Tag, den man im gemütlichen Häuschen verbringen will. Das tun wir
zunächst auch, mit einem köstlichen Frühstück. Doch dann
beschließen wir doch, aufzubrechen. Es ist Sonntag und wir wollen
zum Sonntagsmarkt in Tigaday. Dort werden regionales Gemüse und
andere einheimische Köstlichkeiten angeboten. Außerdem sind wir
guter Dinge, dass das Wetter vielleicht schöner sein könnte, wenn
wir aus der Wolke raus fahren (leider ist die Wolke groß, es ist
zwar ein bisschen besser, aber immer noch nebelig und eher feucht).
Tigaday ist ein süßer kleiner Ort (alle Orte sind hier süß und
klein) und der Markt sehr toll.
Kleiner Mann in Tigaday |
Nach unserem Einkauf fahren wir
weiter in den Süden und zum Meer und hoffen auf Sonne – endlich
Sonne! Doch leider... heute gibt es wohl einfach keine Sonne auf El
Hierro. Wir fahren zur nächsten ausgeschilderten Badegelegenheit
„Pozo de la Salud“ - doch geht es uns ähnlich wie bereits am
Vortag: wir sehen eine beeindruckende Kulisse, steile, schwarze
Felswende und eine stürmische See, hohe Wellen, die gegen die
Klippen peitschen und einige Fischer, die im Wind stehen. Nicht
unbedingt einladend zum Baden. Doch geben wir nicht auf – heute
wollen wir uns in die Fluten stürzen! Ein kurzes Stück weiter
finden wir ein „Charco Azul“ - das heißt übersetzt „Blauer
Tümpel“ - Felsen trennen ein Wasserbecken, das in einer Grotte
gelegen ist, von der stürmischen See und es lässt sich recht sicher
dort baden und schnorcheln. Dabei kann man die hohen Wellen und den
stürmischen Atlantik beobachten, dessen hohe Wellen ab und zu
überschwappen und ein bisschen ein Whirlpool-Feeling erzeugen. Nach
dem Bad klettern wir auf einen hohen Felsen, auf dem wir sicher sind
vor der Brandung, und machen ein kleines Picknick.
Nachher – jetzt zeigt sich auch hin
und wieder ein bisschen Sonne – fahren wir Richtung Mocanal.
Eigentlich reicht es uns mit Ausflug für heute.
On the road: Vom Charco Azul auf dem Weg durchs El Golfo Tal |
Doch unterwegs
kommen wir vorbei an Las Puntas. Dort steht das „kleinste Hotel der
Welt“ auf dem Kap „Punta Grande“. Und diese kleine
Sehenswürdigkeit haben wir auch noch besichtigt.
Das kleinste Hotel der Welt. Das kleinste Hotel El Hierros |
Türkis-blaues Meer! |
Wir beschließen nach Mocanal zu
fahren. Wir sind müde. Eigentlich. Doch biegen wir, als wir schon
fast zu Hause sind, nochmal ab zum „Hausstrand“. Wir wollten nur
aus Interesse mal schauen, wie der nächste Strand bei unserem
Häuschen so ist. Deshalb fahren wir die Serpentinen hinab nach Pozo
de las Calcosas. Wir stellen das Auto ab und staunen nicht schlecht.
Es geht ein ordentliches Stück zu Fuß bergab zu einem kleinen, aus
Lavagestein gebautem Dorf. Das tatsächlich recht belebt ist. Die
DorfbewohnerInnen müssen über eine beeindruckende Fitness verfügen,
wenn sie sämtliche Einkäufe zu Fuß über diesen Weg hinunter
befördern müssen!
Unten findet sich ein ähnliches Bild wie an
sämtlichen „Stränden“ die wir bisher auf El Hierro gesehen
haben, und trotzdem sind wir nach wie vor von dem wilden Auftritt des
Meeres beeindruckt. Ein kleines gemauertes Naturschwimmbecken mit
knieetiefen, aufgewärmten Wasser lädt zum sicheren Plantschen ein.
Nebenan kann man auch in einer Bucht baden – die hohen Wellen
brechen weiter draußen, aber man fühlt sich wie in einem Whirlpool.
Da wir eigentlich „nur mal schauen“ wollten, haben wir keine
Badesachen mitgenommen. Die Unterwäsche tuts auch.
Während des langen Aufstiegs zurück
zum Auto bekommen wir ordentlich Hunger. Und nun fahren wir wirklich
nach Hause. Der Nebel hat sich endlich aufgelöst. Wir bekommen einen
wunderbaren Sonnenuntergang zu sehen und verbringen einen gemütlichen
Abend in unserem kleinem Haus.
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