Sonntag, 9. Juli 2017

El Hierro - Queer über die Insel


Der Tag beginnt nebelig. Mocanal ist inmitten einer Wolke! Es ist nass und grau. Es ist also eher so ein Tag, den man im gemütlichen Häuschen verbringen will. Das tun wir zunächst auch, mit einem köstlichen Frühstück. Doch dann beschließen wir doch, aufzubrechen. Es ist Sonntag und wir wollen zum Sonntagsmarkt in Tigaday. Dort werden regionales Gemüse und andere einheimische Köstlichkeiten angeboten. Außerdem sind wir guter Dinge, dass das Wetter vielleicht schöner sein könnte, wenn wir aus der Wolke raus fahren (leider ist die Wolke groß, es ist zwar ein bisschen besser, aber immer noch nebelig und eher feucht). Tigaday ist ein süßer kleiner Ort (alle Orte sind hier süß und klein) und der Markt sehr toll. 

Kleiner Mann in Tigaday


Nach unserem Einkauf fahren wir weiter in den Süden und zum Meer und hoffen auf Sonne – endlich Sonne! Doch leider... heute gibt es wohl einfach keine Sonne auf El Hierro. Wir fahren zur nächsten ausgeschilderten Badegelegenheit „Pozo de la Salud“ - doch geht es uns ähnlich wie bereits am Vortag: wir sehen eine beeindruckende Kulisse, steile, schwarze Felswende und eine stürmische See, hohe Wellen, die gegen die Klippen peitschen und einige Fischer, die im Wind stehen. Nicht unbedingt einladend zum Baden. Doch geben wir nicht auf – heute wollen wir uns in die Fluten stürzen! Ein kurzes Stück weiter finden wir ein „Charco Azul“ - das heißt übersetzt „Blauer Tümpel“ - Felsen trennen ein Wasserbecken, das in einer Grotte gelegen ist, von der stürmischen See und es lässt sich recht sicher dort baden und schnorcheln. Dabei kann man die hohen Wellen und den stürmischen Atlantik beobachten, dessen hohe Wellen ab und zu überschwappen und ein bisschen ein Whirlpool-Feeling erzeugen. Nach dem Bad klettern wir auf einen hohen Felsen, auf dem wir sicher sind vor der Brandung, und machen ein kleines Picknick. 




Nachher – jetzt zeigt sich auch hin und wieder ein bisschen Sonne – fahren wir Richtung Mocanal. Eigentlich reicht es uns mit Ausflug für heute. 

On the road: Vom Charco Azul auf dem Weg durchs El Golfo Tal

 Doch unterwegs kommen wir vorbei an Las Puntas. Dort steht das „kleinste Hotel der Welt“ auf dem Kap „Punta Grande“. Und diese kleine Sehenswürdigkeit haben wir auch noch besichtigt. 

Das kleinste Hotel der Welt. Das kleinste Hotel El Hierros

Türkis-blaues Meer!


Wir beschließen nach Mocanal zu fahren. Wir sind müde. Eigentlich. Doch biegen wir, als wir schon fast zu Hause sind, nochmal ab zum „Hausstrand“. Wir wollten nur aus Interesse mal schauen, wie der nächste Strand bei unserem Häuschen so ist. Deshalb fahren wir die Serpentinen hinab nach Pozo de las Calcosas. Wir stellen das Auto ab und staunen nicht schlecht. Es geht ein ordentliches Stück zu Fuß bergab zu einem kleinen, aus Lavagestein gebautem Dorf. Das tatsächlich recht belebt ist. Die DorfbewohnerInnen müssen über eine beeindruckende Fitness verfügen, wenn sie sämtliche Einkäufe zu Fuß über diesen Weg hinunter befördern müssen! 




Unten findet sich ein ähnliches Bild wie an sämtlichen „Stränden“ die wir bisher auf El Hierro gesehen haben, und trotzdem sind wir nach wie vor von dem wilden Auftritt des Meeres beeindruckt. Ein kleines gemauertes Naturschwimmbecken mit knieetiefen, aufgewärmten Wasser lädt zum sicheren Plantschen ein. Nebenan kann man auch in einer Bucht baden – die hohen Wellen brechen weiter draußen, aber man fühlt sich wie in einem Whirlpool. Da wir eigentlich „nur mal schauen“ wollten, haben wir keine Badesachen mitgenommen. Die Unterwäsche tuts auch. 



Während des langen Aufstiegs zurück zum Auto bekommen wir ordentlich Hunger. Und nun fahren wir wirklich nach Hause. Der Nebel hat sich endlich aufgelöst. Wir bekommen einen wunderbaren Sonnenuntergang zu sehen und verbringen einen gemütlichen Abend in unserem kleinem Haus.


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